Die Wehr wurde von idealistisch gesinnten Männern des Dorfes im Jahr 1924 ins Leben gerufen. Bis dahin bestand in Oberemmel nur  eine Pflichtwehr, der alle Männer des Dorfes zwischen dem 20.und 60. Lebensjahr angehören mussten. Wehrführer und erster Brandmeister wurde Nikolaus Drosse, zweiter Brandmeister Peter Riss, Schriftführer Josef Benzkirch und Kassierer Nikolaus Britten. Von 1925 - 1927 rührte Michael Schuster die Wehr. Er wurde wieder von Nikolaus Drosse abgelöst, der bis 1945 erster Brandmeister und Wehrführer blieb.


Bei ihrer Gründung übernahm die Freiwillige Feuerwehr die Geräte und Ausrüstungsgegenstände der bisherigen Pflichtwehr. Dabei handelte es sich um zwei Handspritzen, von denen eine bereits eine Saug - und Druckpumpe war. Die andere, ältere musste noch mittels Eimer bzw. einer zusätzlichen Pumpe mit Wasser gefüllt werden. Des weiteren wurden die Feuereimer aus Leder und die Schläuche übernommen.


Die neugegründete Wehr bestand aus folgenden Abteilungen: Erste und Zweite Spritze, wobei jede Spritze mit 15-16 Mann besetzt war; der Steigerabteilung, dem Absperrkommando, um die Neugierigen fernzuhalten, und den Sanitätern. Die drei letzten Gruppen waren jeweils mit 8-12 Mann besetzt.


Neue Geräte konnten zunächst nicht beschafft werden. Es war kein Geld vorhanden und Zuschüsse vom Staat und der Gemeinde waren zur damaligen Zeit nicht zu erwarten. Die Männer der Wehr aber wussten sich zu helfen. Theateraufführungen, Verlosungen, Preiskegeln usw. brachten das nötige Geld. Neue und bessere Geräte konnten beschafft und die Männer der Wehr neu eingekleidet werden. Die neuen Uniformen wurden von Schneidermeister Konrad Benz, Oberemmel, angefertigt.

 

Ein ganz besonderes Ereignis stellte zwei Jahre nach Bestehen der Freiwilligen Feuerwehr die Gründung einer Feuerwehrkapelle am 21.Sept. 1928 dar. Im Jahre 1952 wurde diese alsMusikverein Eintracht Oberemmel" selbstständig. Diese Musikkapelle trug zur damaligen Zeit wesentlich zur Bereicherung des kulturellen Lebens
des Ortes bei.

 

Einen Rückschlag in der Entwicklung der Wehr brachte der zweite Weltkrieg. Seit dem Jahre 1942 waren fast alle aktiven Mitglieder eingezogen. Viele von ihnen mussten ihr Leben auf den verschiedensten Schlachtfeldern dem sinnlosen Machtstreben eines grausamen und wahnsinnigen Diktators opfern. Zu Hause entstand wieder eine Pflichtwehr. Alle von der Einberufung verschonten Männer und Jugendliche vom 15. bis zum 60. Lebensjahr mussten an den Übungen der Wehr teilnehmen, damit diese im Ernstfall, der zur damaligen Zeit sehr schnell eintreten konnte, noch einsatzfähig war. Zwischen 1945 - 1947 bestand offiziell keine Wehr. Sie war von Siegermächten verboten worden.

 

Im Jahre 1947 ergriff Peter Lorenz die Initiative und organisierte die Wehr von Grund auf neu. 27 Männer gehörten ihr an. Mehr durften es laut Gesetz der Besatzungsmacht nicht sein. Zum ersten Vorsitzenden und Wehrführer wurde Peter Lorenz ernannt, zweiter Brandmeister wurde Matthias Molitor. Peter Lorenz gilt auch heute noch der besondere Dank der Wehr, war er es doch, der diese in der Nachkriegszeit auf einen hohen Ausbildungsstand brachte.

 

Im Jahre 1959 folgte Otto Schmitt als Wehrführer; Stellvertreter war Josef Schuster. Unter dieser Leitung konnte sich die Wehr weiterhin positiv entwickeln.

 

Im Jahre 1981 legte Otto Schmitt das Amt des Wehrführers nieder. Neuer Wehrführer wurde Josef Wincher. Herr Wincher ist es gelungen eine tatkräftige und zuverlässige Wehr aufzubauen, ebenso hatte er großen Anteil am Neubau des Feuerwehrgerätehauses im Jahr 1984. Seine stellvertretenden Wehrführer waren - bis 1989 Paul Lehnertz, danach folgte bis 1992 Hermann Schmitt, anschließend Jürgen Becker.

 

Im Jahr 2001 legte Josef Wincher nach 20 Jahren sein Amt als Wehrführer nieder. Josef Wincher wurde im Jahr 2002 zum Ehrenwehrführer von Oberemmel ernannt. Im Jahr 2001 wurde der Berufsfeuerwehrmann Jürgen Becker neuer Wehrführer, der bis heute dieses Amt leitet. Stellvertretender Wehrführer wurde Thomas Schuster, Kassierer Hermann Schmitt, und Schriftführer Reinhard Benzkirch.

 

Im Jahre 1949 organisierte die Freiw. Feuerwehr Oberemmel das erste Kreisverbandfest für die Wehren des Kreises Saarburg. Gleichzeitig feierte sie ihr 25 jähriges Bestehen. Dieses Fest wurde ein voller Erfolg und trug wesentlich zur Gründung weiterer Wehren in den verschiedenen Ortschaften des Kreises - Saarburg bei. Bei der Wiedergründung der Freiwilligen Feuerwehr nach dem Kriege kaufte die Gemeinde Oberemmel vom Land Rheinland - Pfalz eine TS 8 Pumpe. Im Jahre 1956 wurde ein Tragkraftspritzenanhänger (TSA - 8 ) angeschafft. Im Juli 1966 bekam die Wehr eine 12m lange Anhängeleiter und im Jahre 1967 spendete die Fa. Auto Junk Trier der Feuerwehr ein Tragkraftspritzen - Fahrzeug ( TSF ). Ein neues Gerätehaus wurde 1951 gebaut. Im Jahre 1970 musste dieses Haus, da es nicht mehr den Anforderungen entsprach, umgebaut und erweitert werden. Es erhielt zusätzlich einen Kameradschaftsraum. Ende der siebziger Jahre wurde erneut über eine Erweiterung des Gerätehauses nachgedacht. Der Haupt - und Finanzausschuss der Verbandsgemeinde hat sich im Jahre 1982 mit der Frage des Neubaues von Feuerwehrgerätehäusem befasst, dabei wurde festgestellt, dass ein Neubau des Gerätehauses in Oberemmel als besonders dringend angesehen wurde. 2 Jahre später, im Sommer 1984, wurde mit dem Bau eines neuen Gerätehauses begonnen. Die Feuerwehrkameraden haben in vielen Arbeitsstunden ihren Anteil an Eigenleistung erbracht. Am 14. September 1985 wurde das neue Feuerwehrgerätehaus feierlich durch Pastor Josef Otte eingeweiht. Der Schulungsraum wurde von der Feuerwehr komplett ausgebaut, eingerichtet und finanziert.

 

1980 erwarb die Feuerwehr einen VW - Bus und baute ihn als Mannschaftstransport - Fahrzeug aus. 1990 löste ein Ford Transit, der in vielen Arbeitsstunden aufgebaut wurde, den VW - Bus ab. Die Unterhaltung des Busses obliegt der Feuerwehr Oberemmel. Im Jahr 2001 wurde wieder ein neuer VW Mannschaftstransportwagen angeschafft. Das neue Fahrzeug wurde in Eigenleistung durch die Wehrleute auf- und umgebaut und aus der Kameradschaftskasse finanziert. Anlässlich des Tages der offenen Tür im Sommer 2001 wurde es durch Pastor Peter Klauer eingesegnet. Ein neues Tragkraftspritzenfahrzeug - Wasser ( TSF - W) erhielt die Wehr 1992. Sie ist damit auch technisch gut ausgerüstet und konnte dadurch ihre Einsatzbereitschaft verstärken. 2001 wurde dem TSF - W ein tragbarer 5 KVA Stromerzeuger mit zwei Flutlichtstrahlem zusätzlich eingebaut. Der Wehr gehören zur Zeit 30 aktive Feuerwehrmänner an. Der Ausbildungsstand der Wehr war und ist auch zur Zeit sehr gut. Davon zeugt die Tatsache dass die Wehr mehrere Male bei Schnelligkeitswettbewerben, Hallenfüßballtumieren und Leistungsmärschen vordere Plätze belegte. Ebenso haben verschiedene Gruppen das Feuerwehrleistungsabzeichen in Bronze, Silber und Gold abgelegt. Ein Freudentag für die Fw Feuerwehr Oberemmel wurde der 09.07.2006, an diesem Tag bekam unsere Feuerwehr Nachwuchs. Es wurde die Jugendfeuerwehr Oberemmel gegründet mit anfangs 16 Jugendlichen und ihren Jugendwarten Ralf Benz und Andreas Schmitt. Da es in der heutigen Zeit ein generelles Nachwuchsproblem der Feuerwehren gibt, beschlossen die Freiwilligen, mit goßem Angarment der großgeschriebenen Jugendarbeit in Oberemmel zu beginnen und den Nachwuchs der aktiven Wehr zu sichern. Mögen auch in Zukunft idealistisch gesinnte junge Männer wie bisher bereit sein, in der Wehr nach dem Wahlspruch zu dienen:


„ Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr."

- 

 

________________________________________________